Nach oben



Projekt Wormser Dom - Hochaltar


Fassung „Ganz in Gold“

Etliche Handwerker und Künstler waren an Aufbau und Gestaltung des von Balthasar Neumann ent­worfenen Altars beteiligt, wie dies durch das bau­zeitlich von Pfarrer Lintz geführte Rechnungsbuch belegt ist. Einige davon waren Balthasar Neumann bereits vertraute Künstler und Handwerker. So der Bildhauer Johann Wolfgang van der Auvera und die Marmoriere Pedetti und Strahl. Die Architekt­urteile aus Lahn-Marmor wurden in den jeweiligen Würzburger Werkstätten vorgefertigt und per Schiff über den Rhein transportiert. Für den Aufbau wurden ört­liche Maurer, Schlosser, Schmiede, Zimmer­leute, Schreiner Stuckateure heran­gezogen. Ende No­vember 1738 wurden die Hand­werkerverträge vergeben.
Im Oktober 1740 war der Aufbau der Altararchi­tektur abgeschlossen. Johann Wolfgang van der Auvera lieferte im November 1741 die Skulpturen aus Würzburg. Ihre Fassung „Ganz in Gold“ fertig­te der Vergolder­meister Stephan Geibel vor Ort.
Der Altar war im Frühjahr 1742 fertiggestellt.

Dichte Staubauflagerungen sowie zwei bräunliche, später aufgetragene Firnisüberzüge hatten die Qualität der „Goldfassung“ unkenntlich gemacht. Die Marmoroberflächen waren ebenfalls aufgrund von Verschmutzungen und Überarbeitungen matt geworden.

Im Verlauf der Voruntersuchung zeigten sich differenzierte und besondere Herstellungstechniken. So fand Gummigutt als Anlegemittel für die Mattvergoldungen Verwendung als auch für aufgemalte Kontur- und Schattenlinien. Die Verwendung von Gummigutt ist, als wässriges Anlegemittel für Mattgold, bislang ausschließlich für die Buchmalerei beschrieben. Die Freilegung der originalen Oberflächen mit Hilfe von Lösemittel-Gelen fand unter naturwissenschaftlicher Begleitung durch Frau Prof. Dr. Elisabeth Jägers statt.